18.03.2015
Unser Osterbrief
Gerade sind wir dabei, die Osterausgabe des "Brunnen zum Leben" zu versenden. Vorab der Ostergruß Alpidio Balbos an die Gönner/innen der Meraner Missionsgruppe.
Werte Gönner/innen!
Die Nachrichten der letzten Monate erwecken den Eindruck, dass überall auf der Welt Gewalt herrscht, bzw. die Hoffnung von dieser verdrängt wird. Die Massakrierung von tausenden von Unschuldigen, brennende Kirchen in Nigeria, getötete Christen in verschiedenen Ländern, die zu Tage tretende Intoleranz beim Blutbad in Paris: was dabei auch besonders erschüttert ist, dass sich die Täter auf den Willen Gottes berufen.
Das ist die große Lüge, hinter der sich die Herrschsucht verbirgt, und den Glauben in Ideologie verwandelt. In meiner nunmehr 45jährigen Tätigkeit für Afrika habe ich diese Gewalt schon öfters erlebt, und sie trifft fast immer die schwache und von Missbrauch betroffene Bevölkerung.
Aber ich kann bezeugen, weil selbst immer wieder gesehen, dass es auch anderes gibt: helfende Hände, die in Gottes Namen pflegen, streicheln, trösten, Brot teilen, und Liebe und Hoffnung schenken. Es sind die Hände von Missionaren/innen, religiös oder laizistisch ausgerichtet, die ihr Leben unermüdlich in den Dienst der Armen stellen. Es sind Hände die auch oft Hände anderer Glaubensgemeinschaften treffen, die sich aber alle eins sind im Glauben, dass Gott Liebe ist und das Wohl seiner Geschöpfe und nicht deren Vernichtung im Sinn hat.
Als ich am 4. März 1971 zum ersten mal nach Bohicon kam, hat mich eben diese Liebe und Demut, mit der die Schwestern die kranken und sterbenden Kinder betreuten, dazu veranlasst, meine Missionstätigkeit aufzunehmen. Und heute mehr denn je wollen wir sie, mit Eurer Hilfe, fortsetzen, um jenen wieder Hoffnung zu geben, die keine mehr haben.
Alpidio Balbo
mit der Missionsgruppe Meran
„ein Brunnen zum Leben“
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